Die Geschichte des Justizhauses

1996 beschloss die Föderalregierung, die Akteure der außergerichtlichen Dienste zu einer einheitlichen Struktur zusammenzufassen. Die „Dutroux-Affäre“ hatte die Organisation der Strafvollstreckung in Frage gestellt und so zur Gründung dieser neuen Struktur beigetragen. Das Ziel? Die Justiz zugänglicher, offener und effizienter gestalten.

Im Jahr 1999 entstand demzufolge in jedem Gerichtsbezirk ein Justizhaus. Das Eupener Justizhaus hing anfangs von der Vervierser Direktion ab und löste sich am 1. Januar 2006 vom Justizhaus Verviers, um eigenständig zu funktionieren.

Zu Beginn verwalteten die Generaldirektionen der Strafanstalten und Gerichtswesen die Justizhäuser. 2007 wurde im Föderalen Öffentlichen Dienst Justiz eine eigenständige Generaldirektion Justizhäuser geschaffen. 2007 wurde ebenfalls das Nationale Zentrum für elektronische Überwachung an die Generaldirektion Justizhäuser angegliedert.

6. Staatsreform: Deutschsprachige Gemeinschaft ab Juli 2014 für Justizhaus Eupen zuständig

Somit entstand am 1. Januar 2015 ein neuer Fachbereich Justizhaus im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Dazu gehören Zusammenarbeitsabkommen mit dem Föderalstaat, mit den Französischen und Flämischen Gemeinschaften sowie mit dem Kollegium der Generalprokuratoren und dem Kollegium der Gerichtshöfe und Gerichte.

Ebenfalls bekam das Justizhaus vom Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft neue Aufgaben zugesprochen, nämlich den Dienst für Sozialhilfe für Strafgefangene, die juristische Beratung (erster juristischer Beistand) und den Opferbeistand.

Zu den in den Justizhäusern schon bestehenden Aufträgen wurden im Jahr 2002 die Arbeitsstrafen eingeführt. 2007 ist die elektronische Überwachung den Justizhäusern anvertraut worden. 2014 wurde das Gesetz über die Internierung von Personen verändert. Zudem wurden die elektronische Überwachung und die Bewährung als autonome Strafen eingeführt. 2018 entstand ein neuer Dienst, die Strafgefangenenbetreuung. Die Strafvermittlung wurde in Vermittlung und Maßnahmen abgeändert. Anfang 2020 kamen weitere Veränderungen wie beispielsweise das Mandat im Rahmen des zeitweiligen Hausverbots.